Seit Jahren versuche ich im Garten hinter dem Haus Gemüse anzupflanzen. Von Mai bis Juni immer mit großem Erfolg, dann stagniert er. So geht das nun schon seit ein paar Jahren, Grund ist wohl in erster Linie der, dass sich darunter Garagen befinden und deshalb nur knapp 20 cm Erdreich vorhanden sind. Die Nährstoffe der Erde sind einfach schnell ausgelaugt und da hilft auch die jährliche Aussaat von Bodenaktivator nicht. Im vergangenen Jahr haben mein Mann und ich uns dann entschieden, ein "Probe"-Hochbeet zu machen, nur knapp 1 x 1 Meter groß, 45 cm hoch, mit vorhandenen Brettern, die vom Terrassenbau übrig geblieben waren. Uns siehe da, es blühte, grünte und trug bis in den Herbst hinein Gemüse und Früchte. Und so entschlossen wir uns, dieses Jahr ein großes Hochbeet zu bauen. Die Fertigbausätze sind ziemlich teuer und ich habe das Glück, einen handwerklich geschickten Mann zu haben. Deshalb haben wir uns das benötigte Material besorgt und selbst eines gebaut, in Wunschgröße.

Materialbedarf für ein Hochbeet aus Lärchenholz
(Größe 2,5 x 1 Meter, fertige Höhe 63 cm)
8 Lärchenbretter Länge 2,5 m x Breite 15 cm x Dicke 2,5 cm
8 Lärchenbretter Länge 1 x Breite 15 cm x Dicke 2,5 cm
6 Vierkanthölzer 5 x 5 cm, Höhe 65 cm
8 Laufmeter Schneckenschutzbleche
verzinkte Schrauben (damit sie nicht rosten)
Teichfolie
Tacker
Wir haben zuerst die Seitenwände gebaut mit je drei Vierkantpfosten, dann die Seitenteile und dann diese an beiden Seiten mit dem Vierkantpfosten verschraubt. Beim Anbringen der Bretter haben wir 1 cm dicke Distanzhölzer dazwischen geklemmt, für einen gleichmäßigen Abstand. Und die oberen Bretter haben wir nur mit der unteren Schraube befestigt, wegen dem Schneckenblech. Die Vierkantpfosten haben wir unten immer drei Zentimeter vorschauen lassen und zwar deshalb, weil wir den Gemüsegartenbereich durch Eiseneingrenzungen vom Rasen definiert haben und so das erste Brett über dieser Abgrenzung beginnt. Nun könnte man das Holz noch lasieren, aber wir haben uns dafür entschieden, die Lärche schön silbrig ergrauen zu lassen und sie deshalb natur belassen. An den Stirnseiten, die ja schon ein Jahr im Garten bei Wind und Wetter verbracht hatten, hat dieser Ergrauungsprozess ja schon eingesetzt. Nun noch die Schneckenbleche ineinander stecken und je über das oberste Brett stecken. Jetzt kann man auch die oberen Schrauben eindrehen.
An der rückwärtigen Seite des Hochbeets haben wir mit dem Forstnerbohrer ein Loch gebohrt und dort den Tropfbewässerungsschlauch durchgeführt, damit das Hochbeet weitgehend über die Bewässerungsanlage des Gartens mitbewässert wird.
Zum Schutz der Bretter haben wir die Holzwände innen noch mit Teichfolie ausgekleidet und diese angetackert.
Hochbeetfüllung bzw. Hochbeetaufbau innen (von unten nach oben):
1. Schicht bestehender Mutterboden von 20 cm
2. Schicht Kies
3. Schicht Reisig und Abschnitte von Sträuchern
4. Schicht Erde
5. Schicht Grünschnitt (vom Rasen mähen :-), dürres Laub)
6. Schicht Torf
7. Schicht Hochbeeterde aus dem Gartenmarkt (schon mit Biodünger für Gemüse angereichert)
Wir hatten uns eingelesen und uns für diesen Aufbau entschieden, aber das ist natürlich individuell. Sicher sagen kann ich nur, dass sich dieser Aufbau nun, nach mittlerweile drei Monaten bewährt hat. Alles wächst und gedeiht wie noch nie und der Ertrag ist um ein Vielfaches gestiegen. Es ist eine Freude. Natürlich sinkt es im ersten Jahr etwas mehr, aber dann kann man ja im nächsten Frühling etwas Erde auffüllen. Und alle paar Jahre soll die Füllung ja erneuert werden.
Wir sind sehr glücklich mit unserem Hochbeet und ein rückenfreundlicheres Bearbeiten und Bepflanzen ist es auch. Also ein rundum gelungenes Projekt.
Und falls Ihr Tipps und Tricks oder Erfahrungen zum Hochbeet habt, sehr gerne, würde mich freuen.
Habt noch eine gute Woche,